Seite:De Storm Ein Fest auf Haderslevhuus 172.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

„Ei, Gaspard!“ rief der Ritter, „hier ist kein Labyrinth; was sollte Dir der Faden?“ Doch plötzlich überkam es ihn, als stehe er mit Dagmar vor aller Welt auf offenem Markt, und aus dem Hausen glühten seines Weibes Augen auf das arme Kind.

Gaspard blinzte mit verkniffenem Lachen auf den jungen Herrn und ließ dann seinen Fuchs nach hinten gehen. So ritten sie, jeder in eigenen Gedanken, in die Stadt.

– – Was mit dem Feuerrohr geworden, vermag ich nicht zu sagen, aber ein anderes. In Holstein, in einer engen Gruft, mußten die Würmer sich durch einen Sarg gefressen und von dem gemunkelt haben, was sie in dem todten Mann gefunden hatten, der, als er oben ging, Hans Pogwisch hieß.

Am Nachmittage, da Rolf Lembeck mit dem Schreiber das Haus des Schmidts verlassen hatte, saß in der Gaststube des „Schwarzen Stiers“ zu Haderslev ein wüster Holstenkerl; er wollte zum König Waldemar, der wieder einmal Kriegsleute sammelte; ein paar Gesellen, die ihm nicht ungleich sahen, hielten ihn trunkfrei, denn er war ebenso maulfertig im Trinken, wie im Reden. „Ihr habt das Weibsstück hier nun nebenbei!“ rief er; „die macht nicht eben Federlesens; und schmuck ist sie,

Empfohlene Zitierweise:
Theodor Storm: Ein Fest auf Haderslevhuus. Berlin: Paetel, 1886, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Ein_Fest_auf_Haderslevhuus_172.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)