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zuschreiten: »Hans Christoph?« rief er. »Bist Du’s, Hans Christoph?« 

     »Ja, Herr; ich war im Dorfe noch bei meiner Mutter; da auf dem Rückweg, von hier herüber, hört’ ich Euere Hunde.« 

     Der Junker stand einen Augenblick: »So können wir sie hier lassen; es könnt’ vor morgen noch einmal Besuch kommen.« 

     Er hatte auf die beiden Strolche hingewiesen; dann bückte er sich zu den Hunden und raunte jedem ein Wort ins Ohr; und die mächtigen Thiere, in widerwilligem Gehorsam, streckten sich zu beiden Seiten der Haustür auf den Boden.

     Hans Christoph hatte verwundert zugeschaut. »Herr Junker,« sagte er, als ob er’s nicht verhalten könne; »so Raubkerle haben oft verflixte Puffer; wollt Ihr um den alten Schreiber Euere schönen Hunde wagen?« 

     Der Junker sah ihn an, als ob er sich besinnen müsse: »Um den Kornschreiber, meinst Du? O ja, Hans Christoph; auch um den Kornschreiber!« 

     Und der Zug setzte sich gegen den Hof zu in Bewegung, während die Augen der Hunde ihnen nachsahen, bis sie über den Feldern in dem ungewissen Licht des Mondes nicht mehr sichtbar waren.

     – – Zu Grieshuus war mittlerweile große Unruh eingebrochen; schwedische Einquartierung war gekommen,

Empfohlene Zitierweise:
Theodor Storm: Zur Chronik von Grieshuus. Berlin: Paetel, 1885 (2. Auflage), Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Zur_Chronik_von_Grieshuus_033.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)