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in den Scheuern und auf dem Hofe drängte es sich von Pferden und Soldaten; drinnen im Herrenhause saßen die Offiziere hinter vollen Bechern, während der alte Herr voll Ungeduld nach seinem Sohne aussah. Als dieser mit den beiden Marodirern anlangte, fand er nach Verwahrung derselben zwar einen Profoß bei dem Kriegshaufen, bei den Hauptleuten aber geringe Lust, den Strolchen zur wohlverdienten Strafe zu verhelfen. Um so mehr flogen in dem nächtlichen Tumulte seine Gedanken immer wieder nach dem einsamen Hause, wo jetzt seine beiden Hunde Wache hielten; aber er konnte nicht fort, es gab zu viel zu schaffen und zu hüten.

     Als draußen am Rand der Thalmulde schon die Morgensonne auf den Haideblüten schimmerte, sah er Hans Christoph aus einem der Ställe treten, in denen jetzt die schwedischen Dragoner bei ihren Pferden schliefen. Da winkte er ihn zu sich, er solle nach des Kornschreibers Haus hinabgehen und Futter für die Hunde mit sich nehmen; aber er solle sie dort lassen, nur sich nach Allem umthun und ohne Aufenthalt Bericht erstatten.

     Wohl zehnmal ist der Junker nach des Burschen Fortgang aus der Thorfahrt getreten, um auf den Weg zum Dorf hinabzusehen; als aber endlich die untersetzte Gestalt desselben in den schrägen Sonnenstrahlen wieder sichtbar wurde, da sah er auch die beiden Hunde ihm zur Seite traben. »Hoho, Hans

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Theodor Storm: Zur Chronik von Grieshuus. Berlin: Paetel, 1885 (2. Auflage), Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Zur_Chronik_von_Grieshuus_034.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)