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schoß es wie Funken; doch er entgegnete ruhig: »Wer ihren Herrn dingen will, der muß sie sich gefallen lassen; der Handel wird nur um so besser sein.« 

     Der Oberst schwieg einen Augenblick und frug dann: »Was für Atteste hat Er?« 

     Der Alte griff in sein Wamms und übergab ihm eine Schrift; der Junker Rolf aber sah inzwischen nur nach den Hunden: »O, sehen Sie, Herr Magister, die beiden schönen Kerle!« 

     Er wollte zu ihnen; da rief ich laut und griff nach seiner Hand: »Laß, laß, Junker! Das sind von den grausamen Bluthunden, und sie kennen Dich ja nimmer!« 

     Bei diesen Worten sah der Fremde, uns Andre nicht beachtend, auf den Knaben; ja fast, als ob er mit den Augen ihn verschlingen wollte, daß er nicht hörte, wie der Oberst zu ihm redete: »Das wäre etwas; der König hat in seinem Preußen wohl waidgerechte Männer brauchen müssen. Hat Er mehr desgleichen?« 

     Aber es bedurfte eines weiteren Wortes, bevor der Fremde nochmals in sein Wamms griff und ein zweites Schriftstück dem Oberst überreichte; zum Junker aber sprach er: »Es ist nicht Gefahr, so ich zugegen bin!« und raunete ein Wort zu beiden Thieren.

     Da sprang der Knabe von der Treppe und lief zu den Hunden, die jetzt ihre großen Köpfe zu ihm wandten; der Fremde aber ließ langsam seine Hand

Empfohlene Zitierweise:
Theodor Storm: Zur Chronik von Grieshuus. Berlin: Paetel, 1885 (2. Auflage), Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Storm_Zur_Chronik_von_Grieshuus_093.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)