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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Das ist aber wunderlich, Madame, und warum denn?

Weil er mir zuwider ist.

Gestehen Sie, Madame. Gestehen Sie. Ich lese in ihrem Herzen. Sie lieben mich noch immer?

Das könnte wohl seyn.

Und zählen auf meine Wiederkehr?

Warum sollt ich nicht dürfen?

Und wenn mir also das Glück – oder das Unglück? – begegnete, rückfällig in meiner Liebe zu werden, würden Sie Sich ohne Zweifel nicht wenig darauf zu gute thun, über meine vorige Unart einen Schleier zu ziehen?

Sie haben eine große Meinung von meiner Gefälligkeit.

O Madame, nach dem was Sie bereits schon gethan haben, traue ich Ihnen jede Heldenthat zu.

Das soll mir unendlich lieb seyn.

Auf Ehre Madame. Sie sind eine gefährliche Frau. Das ist ausgemacht.

So standen die Sachen noch, als schon der dritte Monat verstrichen war; endlich glaubte die Dame, daß der Zeitpunkt erschienen sei, ihre Federn einmal spielen zu lassen. An einem schönen Sommertag, wo der Marquis bei ihr zu Mittag erwartet wurde, befahl sie den beiden Aisnon, im

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_046.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)