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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

an den verzweifelten Ausgang dieses Romans, den sie ihm bereitet hatte. Sehen Sie Sich vor, sprach sie, das könnte Sie weiter führen, als Sie wünschen – es könnten Zeiten kommen, wo meine Freundschaft, die Sie jezt so unerhört mißbrauchen, weder vor mir selbst, noch vor der Welt mich entschuldigen dörfte. Freilich wohl geht kein Tag vorüber, daß nicht irgend eine rasende Posse unter dem Monde zu Stande käme, aber ich fürchte, Marquis, ich fürchte fast, daß dieses Frauenzimmer niemals oder nur unter Bedingungen ihre wird, die bis hieher wenigstens ganz und gar nicht nach ihrem Geschmacke waren.

Nachdem Frau von P*** den Marquis zu ihrem Vorhaben hinlänglich zubereitet fand, kartete sie es mit den beiden Aisnon, einen Mittag bei ihr zu speisen, und mit dem Marquis redete sie ab, sie in Reisekleidern da zu überfallen, welches auch zu Stande kam.

Man war eben am zweiten Gang, als der Marquis sich melden ließ. Er, Frau von P***, und beide Aisnon spielten die Rolle der Bestürzung meisterlich. Madame, sagte er zur Frau von P***, ich komme so eben von meinen Gütern an, es ist zu spät, daß ich jezt noch nach Hause gehe, wo man sich schwerlich auf mich gerichtet

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_066.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)