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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

reissen, diese unglücksvolle Leidenschaft, könnt ich mein Herz selbst mit heraus reissen, mir würde wohl seyn! – Sagen Sie mir doch, Marquisin. Finden Sie nicht kleine Aehnlichkeiten im Gesicht dieses Mädchens mit dem meinigen?

Ich habe Ihnen nie davon sagen mögen – freilich find ich deren welche, aber davon ist jezo die Rede nicht, was beschließen Sie?

Weiß ichs? Kann ichs? – O Madame, bald wandelt der Gelust mich an, in die erste beste Postchaise mich zu werfen, und dahin zu eilen, so weit der Erdball mich tragen will. Einen Augenblick darauf verläßt meine Kraft mich. Ich bin gelähmt. Mein Kopf schwindelt. Meine Sinne vergehen. Ich vergesse was ich bin, was ich werden soll.

Das Reisen stellen Sie immer ein. Es verlohnt sich der Mühe nicht, von da nach dem Judenmarkt zu wandern, um nur wieder heim zu gehen.

Den andern Morgen kam ein Billet von ihm an Frau von P***, worinn er meldete, daß er nach seinem Landgut gereißt wäre, und sich da aufhalten würde, so lang ihm sein Herz das verstattete – und worinn er sie zugleich auf das inständigste ersuchte, seiner zu gedenken bei ihren Freundinnen. Seine Entfernung dauerte nicht

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_078.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)