Seite:De Thalia Band1 Heft1 111.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

auf euren Rock – Umsonst führt ihr doch wohl
den Schlüssel nicht zu Jedermanns Gewissen,
umsonst, denk ich, hat König Philipp euch
das Rechnungswesen über alle Sünden
der Prinzen vom Geblüt nicht übertragen.

Domingo.
Es gibt auch Lieblingswünsche, Prinz, wobei
man das Gewissen nicht zum Richter nimmt.

Karlos.
Dergleichen Wünsche gibt es allerdings,
doch das sind Heimlichkeiten, die das Plaudern
durchaus nicht leiden können.

Domingo.
 Plaudern, Prinz,
ist meines Amtes strafbarste Verlezung.

Karlos.
Ich weiß, hochwürd’ger Vater, weiß ja wohl
wie treulich ihr der Welt verschweigt, was euch
Gott im Vertrauen sagen mag.

Domingo.
 Auch, was
mir meine anvertrauten Lämmer beichten.

Karlos.
(nachdem er sich eine Zeitlang bedacht hat)
Nur noch ein Wörtchen – eh mein ganzes Herz
sich euch auf Treu und Glauben überliefert –


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_111.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)