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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

des Abgeschiednen durch das Feuer vertilgen,
kann seine Bilder stürzen, seinen Namen
durch ein Edikt bei Strang und Schwerd verbieten,
aufbauen was der Sel’ge niederriß,
und was baute schlaifen – kann sogar –
wer hindert ihn? – die Mumie des Todten
(Karlos geht in schrecklicher Beängstigung auf und nieder)
aus ihrem Sarge zu Eskurial
hervor an’s Licht der Sonne reißen, seinen
entweihten Staub in die vier Winde streun
und dann zulezt – um herrlich zu vollenden –

Karlos.
(ausser Fassung)
Um Gotteswillen! reden sie nicht aus.

Königin.
Zulezt noch mit der Mutter sich vermählen.

Karlos.
(in der heftigsten Erschütterung)
Verfluchter Sohn – – abscheulicher Entwurf –
wie Gottes Fluch durchschauert er die Seele –
Ja, es ist aus – jezt ist es aus – o Gott –
jezt seh ich, seh ich klar und helle, was
mir ewig ewig dunkel bleiben sollte.
Sie sind für mich dahin – dahin – dahin –
auf immerdar – – jezt ist der Wurf gefallen.
Sie sind für mich verloren – O in diesem

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_149.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)