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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

und Arragon und Leon, meine Länder,
sind hoffentlich an Menschen reich genug,
die Königin mit Frauen zu versorgen. –
Doch diß entschuldigt nur die erste Dame,
wo war die zwote?

Marquisin von Mondekar.
(tritt näher)
 Ihro Majestät,
ich fühle, daß ich strafbar bin –

Philipp.
 Deßwegen
vergönn ich ihnen zehen Jahre Zeit,
fern von Madrid, darüber nachzudenken.
(die Marquisin tritt mit weinenden Augen zurück. Der König fährt gegen die Versammlung fort)
Und jezt erklär ich vor dem ganzen Hof,
bei dem Verluste ihres Rangs und Adels
wird jede mir für ihre Fürstin stehn,
verdoppelt sich von jezt an ihr Gefolge.
(Alle Damen sehen furchtsam und bestürzt auf die Königin. Allgemeines Stillschweigen.)

Königin.
Marquisin, wen beweinen sie?
(zum König mit Hoheit und gemäßigtem Stolz)
 Hab ich
gefehlt, mein gnädigster Gemahl, so sollte
die Königskrone dieses Reichs, wornach

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_158.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)