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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

V.

Repertorium des Mannheimer Nationaltheaters.


Anmerkung. Eh ich mich im zweiten Heft der Thalia ausführlicher über diese Bühne erkläre, sende ich hier ein kurzes Tagebuch über die Vorstellungen voraus, welche vom Neujahr 1785 bis zum dritten des Lenzmonats hier gegeben wurden.

Neujahr. Die Kriegsgefangenen.

2ten Jenner. Oda, oder die Frau von zwei Männern, zum erstenmal. Ein widriges unnatürliches Ding – zusammengerafte Theaterflitter ohne Geschmack, ohne Vorbereitung, ohne Wirkung. Mad. Rennschüb als Oda spielte vortreflich. Die abgeschmackten Eremiten wurden durch Herrn Beks und Herrn Iflands Spiel um nichts erträglicher.

4ten Jenner. Der Deserteur von Mercier.

6ten Jenner. Günther von Schwarzburg, eine Nationaloper von Holzbauer und Klein, zum erstenmal. Der Zulauf war ungewöhnlich. Die Wirkung? – wenn über Pomp und musikalischer Schönheit schülerhafte Vorstellung sich vergessen läßt, außerordentlich. Herr Leonhard zeichnete sich zu seinem Vortheile aus. Demoiselle Schäfer ist eine anerkannte vortrefliche Sängerin.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft1_185.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)