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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Ohngeachtet der reichen Goldgruben in Amerika waren dennoch seine Finanzen sehr oft in Unordnung, und seine Reichthümer erschöpft. Er borgte von der Republik Genua, ja sogar von seinen flämischen Unterthanen, wirkte sich am römischen Hof ein Privilegium über die Kirchengüter aus, und, wer wird es glauben?


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     Dir gegenüber steht sie da,

Glükselge Insel – Herrscherin der Meere,
dir drohen diese Gallionenheere,
     großherzige Britannia.
Weh deinem freigebohrnen Volke!

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Da steht sie, eine wetterschwangre Wolke.


Wer hat das hohe Kleinod dir errungen,
     das zu der Länder Fürstin dich gemacht?
Hast du nicht selbst von stolzen Königen gezwungen,
     der Reichsgeseze weisestes erdacht,

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das große Blatt, das deine Könige zu Bürgern,

     zu Fürsten deine Bürger macht?
     Der Segel stolze Obermacht
hast du sie nicht von Millionen Würgern
     erstritten in der Wasserschlacht?

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Wem dankst du sie – erröthet Völker dieser Erde –

wem sonst als deinem Geist und deinem Schwerde?

Unglükliche – blik hin auf diese feuerwerfenden Kolossen,
blik hin und ahnde deines Ruhmes Fall,
     bang schaut auf dich der Erdenball,

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und aller freien Männer Herzen schlagen,

und alle gute schöne Seelen klagen
     theilnehmend deines Ruhmes Fall.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft2_077.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)