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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Hier darf die Liebe frei und laut gestehn,
was sie so lange Winken nur vertraute,
Erhörung wartet auf den Furchtsamen,
und schöner Lohn auf den bescheidnen Dulder.“
wie aus einer Betäubung erwachend.
Ich träume nicht … ich rase nicht … das ist
mein rechter Arm … das ist mein Schwerd … das sind
geschriebne Silben. Es ist wahr und wirklich,
Ich bin geliebt – Sie selber hats gestanden –
ich bin geliebt – ich bin es – Ja, ich bin
der Glüklichste der Glüklichen, so weit
das Unermeßliche von Bürgern wimmelt,
Sie liebt mich. Ja. Sie liebt mich.
Dem Pagen um den Hals fallend.
 Heute, jezt,
jezt werd ichs ja in ihren Augen lesen,
jezt, jezt von ihren Lippen selbst es hören,
von ihren Lippen die Bekräftigung
in trunknen himmelvollen Küssen schöpfen,
Sie liebe mich!
außer Fassung durchs Zimmer stürzend, und die Arme zum Himmel empor geworfen.
 Allmächtiger, warum,
warum bin ich nicht Herr von deiner Welt,
um sie in meiner Freude zu verschenken!

Page.
So kommen sie mein Prinz, ich führe sie.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft3_008.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)