Seite:De Thalia Band1 Heft3 038.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

ein Schlüßel, der so glüklich paßt, versuchte.
So glüklich paßt! Wars nicht so? – o Betrüger!

Karlos.
Prinzeßin, was sie damit meinen mögen,
versteh ich nimmermehr – doch ich entziehe
mich ihrem Blik, wenn sie bei Laune sind,
mich weiter zu ergründen.

Prinzeßin.
 Will ich das
und kann ich das? Geheimnißvoller Weiser!
ich werd es nicht, auch wenn man zehenmal
mich merken ließe, daß ichs rathen möchte – –
Doch lassen wir das Poßenspiel – wozu
der Eigensinn, dem Ohre abzuläugnen,
was unser Herz doch besser weiß, wozu
den lieben schönen Augenblik, den uns
(nicht wahr mein Prinz) der Zufall angewiesen,
mit Wortgefecht vertändeln? – Wissen sie,
daß ihre plözliche Erscheinung mich
bei meiner liebsten Arie erschrökte?
sie führt ihn zum Sopha und nimmt ihre Laute wieder.
Die Arie, Prinz Karlos, werd ich wol
noch einmal spielen müssen, ihre Strafe
soll sein, mir zuzuhören.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft3_038.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)