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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Sie warnte Frankreich. Das Verbrechen ging
zurüke, und mein Name war geschändet.

Domingo.
Ich weiß von diesem Vorfall – Fürchten sie
die ganze Rache dieser stillen Feindin,
wenn Philipp Schwächen sich erlaubt. Noch ist
das Glük uns günstig. Kommen wir zuvor.
In eine Schlinge stürzen beide … Jezt
ein solcher Wink dem Könige gegeben,
bewiesen oder nicht bewiesen – viel
ist schon gewonnen, wenn er wankt. Wir selbst,
wir zweifeln beide nicht. Zu überzeugen
fällt keinem Ueberzeugten schwer. Es kann
nicht fehlen, wir entdeken mehr, sind wir
vorher gewiß, daß wir entdeken müssen.
Ich habe sonst noch eine Spur. … Wars nicht
am neuen Jahr, daß unsre Königin
in Wochen kam? Ganz recht – und im April
des vor'gen Jahrs erstand der König erst
von seinem bösen Fieber … Herzog Alba? …
Sie ahnden doch? … Diß kleine Saamenkorn
soll in der Zeiten reifender Vollendung
mir schreklich aufgehn … Nur Geduld … Ich sehe
die dunkle Zukunft vor mir tagen …
Er steht in Gedanken verloren – alsdann nimmt er den Herzog bei der Hand, und führt ihn bei Seite, mit vielsagendem Blik.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft3_082.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)