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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

die Kirche nicht, obschon sie mir bewiesen,
daß Fälle möglich wären, wo die Kirche
sogar die Körper ihrer jungen Töchter
für höh’re Zweke zu verbrauchen wüßte.
Auch diese nicht – Dergleichen fromme Gründe
ehrwürd’ger Herr, sind mir zu hoch –

Domingo.
 Sehr gerne,
Prinzeßin, nehm ich sie zurük, sobald
sie überflüßig waren.

Prinzeßin.
 Bitten sie
von meinetwegen den Monarchen, ja
in dieser Handlung Mich nicht zu verkennen.
Was ich gewesen, bin ich noch. Die Lage
der Dinge nur, hat seitdem sich verwandelt.
Als ich sein Anerbieten mit Entrüstung
zurüke stieß, da glaubt ich im Besize
der schönsten Königin ihn glüklich – glaubte
die treue Gattin meines Opfers werth.
Das glaubt’ ich damals – damals. Freilich jezt,
jezt weiß ichs besser.

Domingo.
 Fürstin, weiter, weiter,
Ich hör es, wir verstehen uns.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft3_088.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)