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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

dem Schlüssel zu erzählen, welche eine allgemeine Verwunderung erregte. Es wurde heftig über diese Materie gestritten. Die meisten aus der Gesellschaft behaupteten dreist weg, daß alle diese geheimen Künste auf eine Taschenspielerei hinausliefen, der Abbe der schon viel Wein bei sich hatte, foderte das ganze Geisterreich in die Schranken heraus, der Engländer sagte Blasphemieen, der Musikus machte das Kreuz vor dem Teufel. Wenige, worunter der Prinz war, hielten dafür, daß man sein Urtheil über diese Dinge zurükhalten müsse; während dessen unterhielt sich der rußische Offizier mit den Frauenzimmern, und schien das ganze Gespräch nicht zu achten. In der Hizze des Streits hatte man nicht bemerkt, daß der Sicilianer hinausgegangen war. Nach Verfluß einer kleinen halben Stunde kam er wieder, in einen Mantel gehüllt, und stellte sich hinter den Stuhl des Franzosen. „Sie haben vorhin die Bravour geäusert, es mit allen Geistern aufzunehmen - wollen sie es mit einem versuchen?“

„Topp! sagte der Abbe – wenn sie es auf sich nehmen wollen mir einen herbei zu hohlen.“

„Das will ich, antwortete der Sicilianer (indem er sich gegen uns kehrte) wenn diese Herrn und Damen uns werden verlassen haben.“

„Warum das?“ rief der Engländer. Ein herzhafter Geist fürchtet sich vor keiner lustigen Gesellschaft“

„Ich stehe nicht für den Ausgang“ sagte der Sicilianer.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_082.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)