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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

„Ja“ – Der Prinz führte wirklich eine Tabatiere, worauf das Migniaturbild des Marquis in Emaille war, und die er bei der Tafel neben sich hatte liegen gehabt.

„Ich verlange es nicht zu wissen – – - Lassen sie mich allein. Sie sollen den Verstorbenen sehen.“

Wir wurden gebeten, uns so lange in den andern Pavillon zu begeben, bis er uns rufen würde. Zugleich ließ er alle Meublen aus dem Saale räumen, die Fenster ausheben, und die Läden auf das genaueste verschließen. Dem Wirth, mit dem er schon vertraut zu sein schien, befahl er, ein Gefäß mit glüenden Kohlen zu bringen, und alle Feuer im Hause sorgfältig mit Wasser zu löschen. Ehe wir weggiengen, nahm er von jedem in’s besondre das Ehrenwort, ein ewiges Stillschweigen über das zu beobachten, was wir sehen und hören würden. Hinter uns wurden alle Zimmer auf diesem Pavillon verriegelt.

Es war nach eilf Uhr, und eine Todtenstille herrschte im ganzen Hause. Beim Hinausgehen frug mich der Russe, ob wir geladene Pistolen bei uns hätten? – „Wozu? sagte ich … „Es ist auf alle Fälle versezte er. Warten sie einen Augenblik, ich will mich darnach umsehen.“ Er entfernte sich. Der Kammerjunker von Z*** und ich öfneten ein Fenster, das jenem Pavillon gegenüber sah, und es kam uns vor, als hörten wir zwei Menschen zusammen flüstern, und ein Geräusch, als ob man eine Leiter anlegte. Doch

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_089.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)