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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

Ehrerbietung zu zeigen, bald um sich über ihn lustig zu machen.

Wie denn auch jezo bei dieser Frage einer am Fuße des Sophas saß, und dem Vezier stark auflauerte, wie er sich aus dem Handel ziehen würde. Nun war es in der That möglich, wenn der Sultan gerade in der Laune der Starkgeisterei war, daß dieses der erwähnten Geschichte eine große Empfehlung gewesen wäre, wenn sie tapfer auf die Derwischen losgezogen, allein war er auch gerade der Devot, so wurde sie sogleich konviszirt. Hormuz fand also für gut lieber gar nicht in der Lotterie zu spielen und sagte:

Nicht ein Wort von Derwischen, aber die Ponzen dürften vielleicht erwähnt werden.

Schon gut sagte der Sultan, wir wollen sie hören – aber heut nicht, denn jezo wird die Stunde zum Gebeth da sein.

Wohl dir, daß du die Derwischen geschont hast, dachte der Vezier, denn heute wärst du damit sehr übel angekommen. Er gieng hierauf und wendete alle Zeit die er nicht bei Schach Moluk zubringen mußte, auf die Ausarbeitung dieser Erzählung, denn er schmeichelte sich nicht wenig zur Glükseeligkeit von Samarkande beizutragen, wenn er den Sultan um so viel weiser und besser machte, als er doch gewiß durch seine Geschichte werden mußte. Nun hab ich freilich noch kein Beispiel gesehen, daß ein Land durch so eine Erzählung in usum delphini, von den Aventures de Telemaque

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_105.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)