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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

den Stolz der Nation. Seine Mandarinen waren Morgensterne der Weisheit. –

Bis daß die Sonne Hormuz aufgieng, unterbrach ihn hier der Emir mit dem ihm eigenen Tone der dem Vezier ein Paar unwillkührliche Runzeln in die Stirne zog, bis er sich wieder sammlete, und sogleich fortfuhr.

Und sein Hofnarr übertraf Barukh an Wiz.

Friede! sagte der Sultan, der sonst ein großer Freund von solchen Gefechten war; jezo will ich hören, was dem Kaiser Hoangti für ein Unglük begegnet ist, denn ohne dieses würde seine Geschichte nicht lange Interesse für mich behalten.

Ein Unglük – keines das ich wüßte, fuhr der Vezier fort, und eben dadurch, daß ihm gar keines begegnete, gieng es ihm wie jezo Ew. Majestät sehr weislich zu bemerken geruheten, seine Geschichte verlohr das Interesse selbst für ihn – und es fehlte ihm an hundert Enden bloß darum, weil es ihm eigentlich an keinem fehlte.

Wenn alle Vollkommenheit solche lange Weile macht, unterbrach ihn hier wieder der Emir, als dem Kaiser von China die seinige, so sei Gott uns bei deiner Erzählung gnädig!

Und deinem Halse Barukh, sagte der Sultan, denn wer den Vezier noch ein einzigesmal unterbricht, den will ich sogleich den Stummen übergeben lassen.

Der Emir machte eine Verbeugung. So ists gleichviel sagte der Vezier, er wird auf Odre Ew. Majestät

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_108.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)