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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält

stürmischen Nacht, und überlegt wie weit sie wohl zu Fuße kam. Allein ohngeachtet ihre Kräfte bald erschöpft waren, so durften wir doch nicht wagen, auszuruhen, oder unter einem schüzzenden Felsen oder Baume vor dem eindringenden Gußregen uns zu verbergen; sondern ich nahm sie auf meinen Arm und trug sie in der Betäubung fort, mit dem Vorsazze, mich mit ihr nach der Wüsten zu wenden, die unser Land von China trennt, ohne daß ich jedoch im geringsten die Gegend gekannt, oder auch die Entfernung mit einiger Bestimmtheit anzugeben vermocht hätte.

Die pfadlosen Gegenden, nach welchen ich meinen Weg nehmen mußte, um nicht verrathen zu werden, und das Wasser, das von allen Seiten zuströhmte, erschöpften auch meine Kräfte, und ich vermochte der äußersten Anstrengung ohngeachtet, mit meiner süßen Bürde nicht weiter zu kommen, als ich in einiger Entfernung ein Licht gewahr ward, wo ich mit Zusammenraffung meiner lezten Kräfte endlich noch ankam, und sahe daß es –

Ihr sollt heut alle nicht erfahren, was es gewesen ist, sagte der Sultan ..

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Erster Band welcher das I. bis IV. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1785–1787, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band1_Heft4_129.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)