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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Dritter Auftritt.

Die Vorigen, Truchseß.

Truchseß. Verzeiht, wenn ich Euch unterbreche. Von dem Thurme sieht man einen kleinen Trupp Reuter auf Euer Schloß ansprengen. Vermuthlich ist es der Herzog.

Mathilde. Der Herzog?

Konrad. Eben jetzt?

Truchseß. Bleibt ruhig, er wird Euch gern überraschen – Wißt Ihr auch, Herr Ritter, daß sich's entdeckt hat mit dem Sohn Euers Franz?

Konrad. Und was war sein Verbrechen?

Truchseß. Er liebte das Weib seines Nachbars, seine heuchlerische Frömmigkeit hatte beider Herzen erobert. Es wurde ihm nicht schwer das höllische Vorhaben auszuführen; der Ehemann starb, durch ein unmerkliches Gift aus dem Wege geräumt, und der Bube war im Begriff sich mit der Wittwe zu vermählen –



Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft5_050.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)