Seite:De Thalia Band2 Heft5 055.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

oder ihr Andenken zernichten? dem überlästigen Schwätzer hier Stillschweigen auflegen?

Herzog. Weiche, unmännliche Seele! Das ist es, was Euch martert? Fühlt Ihr die mächtigen Triebfedern nicht mehr, Fürstengnade und Weiberliebe?

Konrad. Ja recht! Das waren die lächelnden Teufel, die mich verleiteten. Ich folgte und fiel – Jetzt haben sie kein Lächeln mehr für mich.

Herzog. Dieser Anfall wird nicht dauern. Ich vergebe Euch.

Konrad. Wißt Ihr denn schon, ob ich Euch vergebe?

Herzog. Was ist das? Welche Sprache?

Konrad. Die Sprache eines Unglücklichen, der nichts mehr zu verlieren hat. Ihr seid nicht besser als ich; gegen Euch habe ich Muth.

Herzog. Muth? Zeigt daß Ihr Muth habt, und schüttelt das Uebel ab, das Euch entnervt, das Eure schönsten



Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft5_055.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)