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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Ernst ist, sich vor uns zu verbergen, so weiß er ohnfehlbar die Schliche besser als wir, und alle unsre Nachforschungen werden vergebens sein. Lieber lassen Sie uns noch hier bleiben, gnädigster Prinz. Vielleicht kann uns dieser Gerichtsdiener etwas näheres von ihm sagen, dem er sich, wenn ich anders recht gesehen, entdeckt hat.“

Jetzt erinnerten wir uns, daß wir noch ausgekleidet waren. Wir eilten nach unserm Zimmer, uns in der Geschwindigkeit in unsre Kleider zu werfen. Als wir zurückkamen, war die Haussuchung geschehen.

Nachdem man den Altar weggeräumt und die Dielen des Saals aufgebrochen, entdeckte man ein geräumiges Gewölbe, worinn ein Mensch gemächlich aufrecht sitzen konnte, mit einer Thüre versehen, die durch eine schmale Treppe nach dem Keller führte. In diesem Gewölbe fand man eine Elektrisiermaschine, eine Uhr und eine kleine silberne Glocke, welche letztere so wie die Elektrisiermaschine mit dem Altar und dem darauf bevestigten Crucifixe Communication hatte. Ein Fensterladen, der dem Kamine gegenüber stand, war durchbrochen und mit einem Schieber versehen, um, wie wir nachher erfuhren, eine magische Laterne in seine Oeffnung einzupassen, aus welcher die verlangte Gestalt auf die Wand über dem Kamine gefallen war. Vom Dachboden und aus dem Keller brachte man verschiedne Trommeln, woran große bleierne Kugeln an Schnuren bevestigt hingen, wahrscheinlich um das

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft5_070.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)