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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

„Wie kam es aber, fragte Lord Seymour, daß Ihr Geist weder früher noch später da war, als Sie ihn brauchten?“

„Mein Geist war schon eine gute Weile im Zimmer, ehe ich ihn citirte; aber solange der Spiritus brannte, konnte man diesen matten Schein nicht sehen. Als meine Beschwörungsformel geendigt war, ließ ich das Gefäß, worinn der Spiritus flammte, zusammenfallen, es wurde Nacht im Saal, und jetzt erst wurde man die Figur an der Wand gewahr, die sich schon längst darauf reflektirt hatte.“

„Aber in eben dem Moment, als der Geist erschien, empfanden wir alle einen elektrischen Schlag. Wie bewirkten Sie diesen?“

„Die Maschine unter dem Altar haben Sie entdeckt. Sie sahen auch, daß ich auf einem seidnen Fußteppich stand. Ich ließ Sie in einem halben Mond um mich herumstehen und einander die Hände reichen; als es nahe dabei war, winkte ich einem von Ihnen, mich bei den Haaren zu faßen. Das silberne Crucifix war der Conductor, und Sie empfingen den Schlag, als ich es mit der Hand berührte.“

„Sie befahlen uns, dem Grafen von O*** und mir, sagte Lord Seymour, zwei bloße Degen kreuzweise über Ihrem Scheitel zu halten, so lange die Beschwörung dauern würde. Wozu nun dieses?“

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft5_084.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)