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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Alles zugegeben, Prinz, sagte ich endlich. Beide Erscheinungen sollen Gaukelspiele gewesen sein, dieser Sicilianer soll uns meinethalben nur ein Mährchen aufgeheftet haben, das ihm sein Principal einlernen ließ, beide sollen zu einem Zweck, mit einander einverstanden, wirken, und aus diesem Einverständniß sollen alle jene wunderbaren Zufälle sich erklären lassen, die uns im Laufe dieser Begebenheit in Erstaunen gesetzt haben. Jene Prophezeiung auf dem Markusplatz, das erste Wunder, welches alle übrigen eröffnet hat, bleibt nichts desto weniger unerklärt; und was hilft uns der Schlüssel zu allen übrigen, wenn wir an der Auflösung dieses einzigen verzweifeln?

„Kehren Sie es vielmehr um, lieber Graf, gab mir der Prinz hierauf zur Antwort. Sagen Sie, was beweisen alle jene Wunder, wenn ich herausbringe, daß auch nur ein einziges Taschenspiel darunter war? Jene Prophezeiung – ich bekenn’ es Ihnen – geht über alle meine Fassungskraft. Stünde sie einzeln da, hätte der Armenier seine Rolle mit ihr beschlossen, wie er sie damit eröffnete – ich gestehe Ihnen, ich weiß nicht, wie weit sie mich noch hätte führen können. In dieser niedrigen Gesellschaft ist sie mir ein klein wenig verdächtig. – Die Zeit wird sie aufklären, oder auch nicht aufklären – aber glauben Sie mir, Freund,

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft5_130.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)