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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält
Iphigenie in Aulis – Teil 1

mit Treu und Redlichkeit ergeben. Was
verborgen ist in dieses Briefes Falten,

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will ich mit Worten dir zu wissen thun.

(er liest)
„Gebohrene der Leda, meinem ersten
„send’ ich dieß zweite Schreiben nach“ –
(er hält inne)

Sclave.
 Lies weiter,
verbirg mir ja nichts Herr, daß meine Worte
mit dem Geschriebenen gleich lauten.

Agamemnon (fährt fort zu lesen)
 „Sende

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„die Tochter nicht zum wogensichern Aulis

„Euböas Busen. Die Vermählung bleibt
„gelegeneren Tagen aufgehoben.“

Sclave.
Und glaubst du daß der heftige Achill,
den du die Gattinn wieder nimmst, nicht gegen

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die Königinn und dich in wilder Wuth

ergrimmen werde? – Herr, von daher droht
Gefahr – Sag an, was hast du hier beschlossen?

Agamemnon.
Unwissend leiht Achill mir seinen Nahmen,
verborgen wie der Götterspruch ist ihm


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft6_009.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)