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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Aber, liebster Freund, noch immer keine Zeile von Ihnen! Wie muß ich dieses lange hartnäckige Schweigen mir erklären?


Baron von F*** an den Grafen von O***.
Vierter Brief.
12. Junius.     

Haben Sie Dank, liebster Freund, für das Zeichen Ihres Andenkens, das mir der junge B***hl von Ihnen überbrachte. Aber was sprechen Sie darin von Briefen, die ich erhalten haben soll? Ich habe keinen Brief von Ihnen erhalten, nicht eine Zeile. Welchen weiten Umweg müssen die genommen haben! Künftig, liebster O***, wenn Sie mich mit Briefen beehren, senden Sie solche über Trient und unter der Adresse meines Herrn.

Endlich haben wir den Schritt doch thun müssen, liebster Freund, den wir bis jezt so glücklich vermieden haben. – Die Wechsel sind ausgeblieben, jezt in diesem dringenden Bedürfniß zum erstenmal ausgeblieben, und wir waren in die Nothwendigkeit gesezt, unsre Zuflucht zu einem Wucherer zu nehmen, weil der Prinz das Geheimniß gern etwas theurer bezahlt.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft6_116.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)