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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Innre Handlungen oder Thätigkeiten des denkenden Wesens, die äußern Thätigkeiten correspondiren.

„Eine moralische Handlung ist also eine Folge innrer Thätigkeiten, welche äußern Veränderungen correspondiren?“

Ganz richtig.

„Wenn ich also sage, die Begebenheit ABC ist eine moralische Handlung, so heißt dieß so viel, als der Reihe äußrer Veränderungen, welche diese Begebenheit ABC ausmachen, ist eine Reihe innrer Veränderungen abc vorhergegangen?“

So ist es.

„Die Handlungen abc waren also bereits beschlossen als die Handlungen ABC anfiengen.“

Nothwendig.

Wenn also ABC auch nicht angefangen hätte, so wäre abc darum nicht weniger gewesen. War nun die Moralität in abc enthalten, so blieb sie auch, wenn wir ABC ganz vertilgen.“

Ich verstehe Sie, gnädigster Herr – und so wäre dasjenige, was ich für das erste Glied in der Kette gehalten, das lezte darin gewesen. Als ich dem Bettler das Geld gab, war meine moralische Handlung

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft6_141.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)