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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält
Iphigenie in Aulis – Teil 2

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geruhig hier an Aulis Strand. Ein andrer

entwich von Weib und Kindern. So gewaltig
ist diese Kriegeslust, die zu dem Zug
nach Ilion ganz Hellas aufgebothen,
nicht ohne eines Gottes Hand! – Nun will ich,

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was mich angeht, zur Sprache kommen lassen,

wer sonst was vorzubringen hat, verfecht’
es für sich selbst! – Ich habe Pharsalus
verlassen und den Vater – Wie? Etwa,
daß des Euripus schwache Winde mich

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an diesem Strand verweilen? Kaum geschweig’

ich meine Myrmidonen, die mich fort
und fort bestürmen – „Worauf warten wir
denn noch Achill? Wie lang’ wird noch gezaudert,
bis wir nach Troja unter Segel gehn?

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Willst du was thun, so thu’ es bald, sonst führ’

uns lieber wieder heim, anstatt noch länger
ein Spiel zu seyn der zögernden Atriden.“


Zweiter Auftritt.

Clytemnestra zu den Vorigen.

Clytemnestra.
Glorwürd’ger Sohn der Thetis! Deine Stimme
vernahm ich drinnen im Gezelt, drum komm’ ich

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heraus und dir entgegen –


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft7_002.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)