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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Hörte mich der Prinz? Konnt’ ich etwas anders, als ihm Vorstellungen thun? Ich that, was in meinem Vermögen stand. Ich kann mich nicht schuldig finden.

Auch Civitello verlor beträchtlich, ich gewann gegen 600 Zecchinen. Das beispiellose Unglück des Prinzen machte Aufsehen; um so weniger konnte er jezt das Spiel verlassen. Civitella, dem man die Freude ansieht, ihn zu verbinden, streckte ihm sogleich die nehmliche Summe vor. Die Lücke ist zugestopft, aber der Prinz ist dem Marchese 24000 Zecchinen schuldig. O wie sehne ich mich nach dem Spargeld der frommen Schwester! – Sind alle Fürsten so, liebster Freund? Der Prinz beträgt sich nicht anders, als wenn er dem Marchese noch eine große Ehre erwiesen hätte, und dieser – spielt seine Rolle wenigstens gut.

Civitella suchte mich damit zu beruhigen, daß gerade diese Uebertreibung, dieses außerordentliche Unglück das kräftigste Mittel sei, den Prinzen wieder zur Vernunft zu bringen. Mit dem Gelde habe es keine Noth. Er selbst fühle diese Lücke gar nicht, und stehe dem Prinzen jeden Augenblick mit noch dreimal soviel zu Diensten. Auch der Kardinal gab mir die Versicherung, daß die Gesinnungen seines Neffen aufrichtig

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft7_095.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)