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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

sei. Mit einem bedeutenden Blicke sah sie ihre Begleiterinn an, als wollte sie sagen: das ist er! und mit Verwirrung schlug sie ihre Augen nieder. Ein schmales Bret ward vom Schiff an das Ufer gelegt, über welches sie zu gehen hatte. Sie schien ängstlich, es zu betreten – aber weniger, wie mir vorkam, weil sie auszugleiten fürchtete, als weil sie es ohne fremde Hülfe nicht konnte, und der Prinz schon den Arm ausstreckte, ihr beizustehn. Die Noth siegte über ihre Bedenklichkeit. Sie nahm seine Hand an, und war am Ufer. Die heftige Gemüthsbewegung, in der der Prinz war, machte ihn unhöflich; die andre Dame, die auf den nehmlichen Dienst wartete, vergaß er – was hätte er in diesem Augenblick nicht vergessen? Ich erwies ihr endlich diesen Dienst, und dieß brachte mich um das Vorspiel einer Unterredung, die sich zwischen meinem Herrn und der Dame angefangen hatte.

Er hielt noch immer ihre Hand in der seinigen – aus Zerstreuung, denke ich, und ohne daß er es selbst wußte.

„Es ist nicht das erstemal, Signora, daß – – daß – – Er konnte es nicht heraus sagen.

„Ich sollte mich erinnern, lispelte sie – –

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft7_107.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)