Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält | |
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eh’ sie im Treffen feindlich sich vermengen.
Er werde kommen, meldet mir der Bote.
Sei du nun unser Retter, Zeus, der über
des Himmels strahlenvollen Kreisen wohnt,
und sende meinen Kindern die Versöhnung.
Wenn du ein weises Wesen bist, nicht immer
kannst du denselben Menschen elend sehn!
(sie geht ab.)
Der Hofmeister. Antigone noch nicht gleich sichtbar.
Hofmeister
(spricht in’s Haus hinein und erscheint auf dem Giebel.)
Weil dir die Mutter auf dein Bitten denn
vergönnen will, Antigone, aus deinem
Gemach zu gehen, und das Argiverheer
vom Söller des Pallastes zu beschauen,
so warte hier, bis ich den Weg erkundet,
damit der Bürger keiner uns begegne,
und nicht verläumderischer Tadel mich,
den Knecht, und dich, die Fürstentochter, treffe.
Hab’ ich erst rings mich umgesehn, alsdann
erzähl’ ich dir, was ich im Lager sah
und von den Feinden mir erklären lassen,
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_007.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)