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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Jokaste.
 Und wodurch denn eigentlich?
Was ist so hartes denn an der Verweisung?

Polynices.
Das Schrecklichste ist das: der Flüchtling darf
nicht reden, wie er gerne möchte.

Jokaste.
Was du mir sagst, ist eines Sklaven Loos;
nicht reden dürfen, wie man’s meint!

Polynices.
 Er muß
den Aberwitz der Mächtigen ertragen.

Jokaste.
Ein Thor seyn müssen mit den Thörigten,
auch das fällt hart!

Polynices.
 Und dennoch muß er ihnen,
so sehr sein Inn’res sich dagegen sträubt,
um seines Vortheils willen sklavisch dienen.

Jokaste.
Doch Hofnung, sagt man, stärke den Verbannten.

Polynices.
Sie lacht ihm freundlich, doch von weitem nur.


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_022.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)