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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

so verschwenderisch war, entdeckte ihm ein aufgefangener Brief von einem spanischen Bothschafter aus Paris die wahren Gesinnungen des Königs. Bei einer Zusammenkunft, die er mit den Grafen von Egmont, von Hoorn, von Hoogstraten und von Nassau zu Dendermonde in Flandern veranstaltete, legte er ihnen dieses Schreiben vor, dessen Inhalt noch durch ein andres, welches Hoorn um dieselbe Zeit aus Madrid erhalten, bestätigt wurde. Man wollte sich über die Maßregeln vereinigen, die man in dieser dringenden Gefahr gemeinschaftlich zu nehmen hätte; man sprach von gewaltsamer Widersetzung, wobei besonders auf Egmonts Ansehen bei den niederländischen Truppen sehr gerechnet wurde. Aber wie erstaunte man, als dieser dazwischen trat, und sich auf folgende Art erklärte: „Lieber, sagte er, mag alles über mich kommen, als daß ich das Glück so verwegen versuchen sollte. Das Geschwätz des Spaniers Alava rührt mich wenig – wie sollte dieser Mensch dazu kommen, in das verschlossene Gemüth seines Herrn zu schauen, und seine Geheimnisse zu entziffern? Die Nachrichten, welche uns Montigny gibt, beweisen weiter nichts, als daß der König eine sehr zweideutige Meinung von unserm Diensteifer hegt, und Ursache zu haben glaubt, ein Mißtrauen in unsre Treue zu setzen; und dazu, däucht mir, hätten wir ihm durch das Vergangene Anlaß gegeben. Auch ist es

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_061.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)