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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

sollte. In den Provinzen selbst hatte die Regentinn durch den Weg der Waffen die Ruhe wieder hergestellt, und die Protestanten beinahe ganz unterdrücket. Da die Unordnungen getilgt, und das Land beruhiget war, so konnte diese gewaffnete Ankunft des Herzogs keinen andern Zweck haben, als die Bestrafung des Vergangenen, und Unterdrückung der gefürchteten Großen. Mehr noch, als die Winke, welche man von Spanien aus erhielt, bestätigte dieß der persönliche Charakter des Herzogs von Alba.

Der Schrecken dieses Gerüchtes führte den rebellischen Adel zu den Füßen der Regentinn. Die sich zu hart vergangen hatten, um noch Vergebung hoffen zu können, oder den schwankenden Versicherungen von Gnade nicht trauten, flohen eilfertig aus dem Lande, und ließen lieber alle ihre Güter im Stiche. Der Prinz von Oranien war unter diesen, aber noch vor seinem Abschied versuchte er, den Grafen von Egmont zu einem ähnlichen Entschluß zu vermögen. In Willebroek, einem Dorfe zwischen Antwerpen und Brüssel, geschah die Zusammenkunft, welcher auch der Graf von Mannsfeld und ein Geheimschreiber der Regentinn beiwohnte. Nachdem letztere, in Vereinigung mit dem Grafen von Egmont, umsonst versucht hatten, den Entschluß des Prinzen von Oranien zu erschüttern, folgte jener dem Prinzen an ein Fenster. „Es

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_064.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)