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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Scheibenschießen in Brüssel auf den Wettkampf herausgefordert, und überwunden. Ganz Brüssel bezeugte laut seine Freude, und frohlokte, daß der Flamänder über den Spanier Meister geworden sei. Solche Kleinigkeiten vergessen sich unter Menschen nie, die im Großen gegen einander stoßen; und Alba konnte so wenig vergeben, als sein König.

Die ersten Tage seiner Anwesenheit in Brüssel verhielt sich der Herzog ganz ruhig; er mußte den Adel erst sicher machen, um alle diejenigen herbeizulocken, um die es ihm zu thun war. Der Graf von Hoorn hatte es für rathsam gehalten, nicht bei’m Empfange zu seyn; aber die Versicherungen, die ihm Egmont von den guten Gesinnungen des neuen Statthalters gab, machten ihm Muth, daß er in kurzer Zeit auch herbeikam. Der Graf von Hoogstraten fehlte allein noch, dem unter einem Geschäftsvorwand befohlen wurde in Brüssel zu erscheinen. Ein glücklicher Zufall bewahrte ihn vor seinem Verderben.

Zu lange wollte der Herzog indessen diesen wichtigen Schritt nicht verschieben; das Geheimniß konnte verhauchen, und seine Opfer entwischten ihm. Der Tag wurde also angesezt, wo man sich der beiden Grafen von Hoorn und von Egmont versichern wollte.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_067.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)