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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

ihm der Hauptmann von der Leibwache des Herzogs, Sancho von Avila, in den Weg trat, und zu gleicher Zeit eine Schar spanischer Soldaten sichtbar wurde, die ihm Flucht und Vertheidigung unmöglich machten. Der Offizier forderte ihm den Degen ab, den er ihm mit vieler Fassung anlieferte. „Dieser Stahl, sagte er, hat die Sache des Königs schon einigemal nicht ohne Glück vertheidigt.“ In der nehmlichen Stunde wurde auch der Graf von Hoorn in einem andern Theil des Pallastes gefangen genommen. Hoorn fragte, wie es mit Egmont stünde? Man sagte ihm, daß dieser in eben dem Augenblick auch in Verhaft genommen würde, worauf er sich ohne Widerstand ergab. „Von ihm hab’ ich mich leiten lassen, rief er aus, es ist billig, daß ich ein Schicksal mit ihm theile.“ Während daß dieses in dem Kuilemburgischen Hause vorgieng, stand ein spanisches Regiment vor demselbigen unter dem Gewehre.

Beide Grafen wurden einige Wochen nach ihrer Verhaftung unter einer Escorte von 3000 spanischen Soldaten nach Gent geschaft, wo sie länger als 8 Monate in der Citadelle verwahrt wurden. Ihr Proceß wurde in aller Form von dem Rath der Zwölfe, den der Herzog zu Untersuchungen über die vergangenen Unruhen in Brüssel niedergesezt hatte, vorgenommen, und der Generalprokurator, Johann du

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_069.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)