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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

Die Hinrichtung von 25 edeln Niederländern, welche binnen drei Tagen auf dem Markte zu Brüssel enthauptet wurden, war das schreckliche Vorspiel von dem Schicksal, welches beide Grafen erwartete. Johann Käsenbrodt von Bekerzeel, Secretair bei dem Grafen von Egmont war einer dieser Unglücklichen, welcher für seine Treue gegen seinen Herrn, die er auch auf der Folter standhaft behauptete, und für seinen Eifer im Dienste des Königs, den er gegen die Bilderstürmer bewiesen, diesen Lohn erhielt. Die übrigen waren entweder bei dem geusischen Aufstand mit den Waffen in der Hand gefangen, oder wegen ihres ehemaligen Antheils an der Bittschrift des Adels als Hochverräther eingezogen und verurtheilt worden.

Der Herzog hatte Ursache, mit Vollstreckung der Sentenz zu eilen. Graf Ludwig von Nassau hatte den Grafen von Aremberg bei dem Kloster Heiligerlee in Gröningen ein Treffen geliefert, und das Glück gehabt ihn zu überwinden. Gleich nach dem Siege war er vor Gröningen gerückt, welches er belagert hielt. Das Glück seiner Waffen hatte den Muth seines Anhangs erhoben, und der Prinz von Oranien, sein Bruder, war mit einem Heere nahe, ihn zu unterstüzen. Alles dieß machte die Gegenwart des Herzogs in diesen entlegenen Provinzen nothwendig; aber ehe

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_074.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)