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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält

III.
Der Abschied.
Ein Fragment aus dem zweiten Bande des Geistersehers.


„Voriges Frühjahr,“ fing Civitella seine Erzählung an, „hatte ich das Unglück, den spanischen Ambassadeur gegen mich aufzubringen, der in seinem siebenzigsten Jahr die Thorheit begangen hatte, eine achtzehnjährige Römerin für sich allein heurathen zu wollen. Seine Rache verfolgte mich, und meine Freunde riethen mir an, mich durch eine zeitige Flucht den Wirkungen derselben zu entziehen, bis mich entweder die Hand der Natur oder eine gütliche Beilegung von diesem gefährlichen Feind befreit haben würden. Weil es mir aber doch zu schwer fiel, Venedig ganz zu entsagen, so nahm ich meinen Aufenthalt in einem entlegenen Quartier von Murano, wo ich unter einem fremden Namen ein einsames Haus bewohnte, den Tag über mich verborgen hielt, und die Nacht meinen Freunden und dem Vergnügen lebte.“

„Meine Fenster wiesen auf einen Garten, der von der Abendseite an die Ringmauer eines Klosters stieß,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Zweiter Band welcher das V. bis VIII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1788–1789, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band2_Heft8_084.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)