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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.
Die enthüllte Bastille

Schwierigkeit durch Paris, bis an die Bastille, wo ich ohne erkannt zu werden, mit meinem Commando eingelassen ward. Meine Leute erhielten ihr Quartier in einem Fechtboden oberhalb den Stuben der Invaliden im ersten Hof. Die ersten Tage nach meiner Ankunft ließ mich der Gouverneur den Platz besichtigen, und zeigte mir die Stellen, die er für die schwächsten hielt, und wo er einen Angriff befürchtete. Zugleich ließ er mich die Vorkehrungen bemerken, durch die er sich in einen bessern Vertheidigungsstand zu setzen gesucht hatte. Sie bestanden darinn, daß er einige Schießscharten und Oeffnungen, durch die man hineinschießen konnte, an seinem Hause sowohl, als an der Bastille, hatte verstopfen, und dagegen andre, die ihm sehr vortheilhaft zu seyn schienen, eröffnen lassen. Ferner hatte er an dem Flügel einer Bastion die am Garten des Gouverneurs lag, die Mauer ausbessern, einige Wagen voll Steine auf die Thürme bringen lassen, und Brecheisen angeschafft um die Schornsteine einzureißen, und den Schutt gegen die Stürmenden zu gebrauchen. Er beklagte sich häuffig über seine geringe Mannschaft und über die Unmöglichkeit sich gegen einen Angriff zu vertheidigen. Er erlaubte mir sogar, ihm meine Gedanken über die von ihm getroffenen Anstalten zu entdecken. Ich stellte ihm so wohl als dem Herrn de Puget vor, daß seine Furcht ungegründet, der Ort an sich selbst fest, und die Garnison zahlreich genug wäre, um sich so lange, bis Hülfe käme, zu halten, wenn nur jeder Soldat seine Pflicht thun wollte.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft10_041.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)