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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.
Die enthüllte Bastille

Aus der Bastille antwortete man auch mit einigen Canonenschüssen. Weil sie nun sahen, daß ihre Canonen nichts halfen, so fingen sie wieder ihre alten Versuche an. Sie zogen die Canonen in den Gouvernementshof, stellten sie auf den Eingang der Brücke, und richteten sie gegen das Thor. Mr. de Launay sah ihre Zubereitungen von der Höhe des Thurms an, und ließ nun, ohne alle Ursache, ohne seinen Etatmajor oder seine Garnison zu Rathe zu ziehen, durch einen Trommelschläger, denn er bey sich hatte, die Trommel rühren, worauf ich mich eiligst in die Kammern und Schießlöcher begab, um dem Feuern Einhalt zu thun. Itzt drängte sich das Volk näher herbey, und der Gouverneur verlangte zu capituliren. Allein dieß Gesuch wurde gar nicht angenommen, vielmehr verdoppelte sich das Geschrey, und: die Brücken nieder: war die einzige Antwort. Während der Zeit hatte ich meine Mannschaft von dem Thore zurückgezogen, um sie nicht dem feindlichen Kanonenfeuer auszusetzen. Ich suchte den Gouverneur, um seine eigentliche Gesinnung zu erfahren, und fand ihn in dem Rathssaal einen Brief an die Belagerer schreiben, worin er ihnen andeutete, daß er 20000 Pfund Pulver in Verwahrung habe, mit dem er sich, und die umliegenden Häuser in die Luft sprengen wolle, wenn man ihm keine Capitulation bewillige. Mir gab er den Auftrag, diesen Brief weiter zu befördern. Bey dieser Gelegenheit wagte ich es, ihm vorzustellen, wie wenig er jetzt schon zu diesem verzweifelten Schritte genöthiget wäre; ich sagte ihm, daß weder die Besatzung noch die Werke

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft10_047.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)