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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

nur den Duft der Nachtviole unterdrückt, aber den leuchtenden Mond gänzlich auslöscht.“

Anusuya. (blickt ihn freudig an.) Willkommen, großer König! Meiner Freundin reifen die Früchte ihrer Phantasie ohne Säumen.

(Sacontala scheint aufstehen zu wollen.)

Duschmanta. Bemühe dich nicht. Die zarten Glieder, die auf dem Blumenbett ruhen, die Arme, deren Lotosspangen ein leichter Druck verrückt, die ganze liebliche Gestalt, die der heiße Mittag zu beängstigen scheint, dürfen nicht durch Ceremonien ermatten.

Sacontala. (beiseite) O mein Herz! nach allem deinem Leiden kannst du noch nicht ruhen?

Anusuya. Laß unsern Herrscher Platz nehmen auf dem Felsen, an dem sie ruht.

(Sacontala macht ihm Platz.)

Duschmanta. (setzt sich.) Priyamwada, hat nicht das Fieber deiner reizenden Freundin ein wenig nachgelassen?

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft10_074.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)