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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

mir vollends Platz machen wolltest, bey dir zu sitzen, und auf dem Blüthenteppich, den du mit zarten Gliedern drückst, mich von meiner Ermüdung erholen zu lassen.

Priyamwada. Mach ihm Platz: es wird ihn besänftigen und beglücken.

Sacontala. (stellt sich böse; beiseit zu Priyamwada:) Stille boßhaftes Mädchen; kannst du der Schwachen spotten?

Anusuya. (sieht in die Scene.) Ach, meine Priyamwada, sieh! dort läuft deine junge Lieblingsgazelle, und blickt nach allen Seiten wild umher; das arme Thier sucht gewiß seine Mutter, die sich im weiten Walde verirrt hat. Ich muß nur gehen und ihm suchen helfen.

Priyamwada. Ich kenne seine Schnellfüßigkeit. Du allein kannst es nicht einfangen; ich muß dich begleiten.

(Gehn beide hinaus.)

Sacontala. Ich kann nicht zugeben, daß ihr euch entfernt; ihr laßt mich ja allein.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft10_078.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)