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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

Amorn selbst in ihrem Herzen gefangen, um ihn durch Zögerung zu quälen?

(Sacontala im Begriff zu gehen.)

Duschmanta. (für sich.) Wie? soll ich mein Glück verscherzen?

(Folgt ihr und ergreift den Saum ihres Mantels.)

Sacontala. (kehrt zurück). Purus Sohn! bewahre deine Vernunft; o bewahre sie! – Die Einsiedler sind auf allen Seiten des Hains in der Arbeit.

Duschmanta. Geliebteste! Deine Furcht ist eitel. Kanna selbst, der tiefgelehrte Kenner des Gesetzes, wird sich unserer Vereinigung nicht widersetzen. Viele Töchter der heiligsten Männer heiratheten nach dem Ceremoniel, das Gandharwa genannt wird, wie es unter Indras Verehrern üblich ist, und ihre Väter selbst bestätigten sie. (Er schaut umher) Du sagst nichts? Bist noch unerbittlich? Ach, so muß ich gehen.

(Geht einige Schritte und sieht zurück.)

Sacontala. (Geht auch einige Schritte, und wendet dann ihr Gesicht nach ihm.) Ob ich gleich dir versagte, dich nur einen Augenblick mit mir sprechen ließ, – dennoch, o Purus Sohn! gänzlich vergiß Sacontala nicht. –

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft10_081.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)