Seite:De Thalia Band3 Heft10 115.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

Tod in das Buch der Gefangenen unter folgenden Ausdrücken ein.

Montag den 19 Novembr. 1703.

Der unbekannte Gefangene, der immer eine Maske von schwarzem Sammet trug, den M. de St. Mars von der Insel St. Margarete, wo er lange Befehlshaber gewesen war, mitgebracht hatte, fiel gestern nach geendigter Messe in eine kleine Unpäßlichkeit, und verschied heute um 6 Uhr Abends, ohne eine schwere Krankheit gehabt zu haben: sie hatte vielmehr gar nichts zu bedeuten. M. Guiraut, unser Allmosenier, hörte ihm gestern die Beicht. Der Tod überraschte ihn, ehe er die Sacramente nehmen konnte. Unser Almosenier hat ihm noch kurz vor seinem Ende zugesprochen. Er wurde Dienstag den 20 November um 4 Uhr Nachmittags, im Kirchhof von St. Paul, unsrer Pfarrkirche, beerdigt. Sein Begräbniß kostete 40 Livres.

Sein Name und Alter blieb auch den Priestern dieser Kirche ein Geheimniß, und man findet seine Beerdigung in dem Kirchenbuch unter folgenden Ausdrücken, die ich selbst ausgezogen habe, angemerkt.

„Im Jahr tausend siebenhundert und drey, den neunzehnten November, starb Marchialy, ohngefehr 45 Jahr alt, in der Bastille, dessen Leichnam in dem Kirchhof von St. Paul den 20sten

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft10_115.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)