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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

Inseln des Ordens sich ohne Mühe behaupten konnten, so zog Villiers den größten Theil der Einwohner dieser Inseln, und vorzüglich der von Rizzaro, in der Hauptstadt zusammen, und vertheilte sie mit einem gehörigen Vorrath von Lebensmitteln, in die Schlösser und andre Festungen der Insel. Die muthigsten Ritter übernahmen das Kommando darüber, und erhielten Befehl, im Fall sie belagert würden, sich so lange als möglich zu halten, um der Hauptstadt Luft zu machen.

Unterdessen war die türkische Armee aus 400 Segeln, und 140000 Mann Fußvolk bestehend, unter Segel gegangen. Sobald der Großmeister ihrer ansichtig ward, postierte er sich bei der St. Marienkirche, um desto leichter diejenigen Posten vertheidigen zu können, die von dem Feinde angegriffen würden.

Die ersten zwey Wochen hindurch verhielten sich die Türken ganz ruhig, und waren blos damit beschäfftigt, ihre Truppen nebst dem groben Geschütz und allem, was sie an Mund- und Kriegsvorrath mit sich gebracht hatten, ans Land zu schaffen. Sobald dieses geschehen war, hielten die Offiziers Kriegsrath, ob man zuerst die vesten Schlösser angreiffen, oder lieber gleich die Hauptstadt bestürmen sollte? – Der Großvezier entschied für das letzte, und Rhodus wurde belagert.

Man öffnete also die Laufgräben, und errichtete nahe an der Stadt eine Batterie, die aber bald, so

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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft10_135.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)