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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

Abel. Schade um den Mann, Ihr Gnaden! Er hatte einen unglücklichen Sturz mit dem Pferde gethan, und ist heute morgen mit einem gebrochenen Arm hereingebracht worden. Die Quittungen fanden sich unter andern Papieren.

von Hutten. (mit Heftigkeit) Und er war also kein Betrüger! – Mensch, warum hast du mir Lügen berichtet?

Abel. Gnädiger Herr, man muß immer das schlimmste von seinem Nächsten denken.

von Hutten. (nach einem düstern Stillschweigen) Er soll aber ein Betrüger seyn, und die Quittungen soll man ihm zahlen.

Abel. Das war mein Gedanke auch, Ihr Gnaden. Steckbriefe waren einmal ausgefertigt, und das Nachsetzen hat mir gewaltiges Geld gekostet. Es ist verdrießlich, daß dieß alles nun so weg geworfen ist.

von Hutten. (sieht ihn lang verwundernd an) Theurer Mann! Ein wahres Kleinod bist du mir – wir dürfen nie von einander.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft11_117.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)