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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.

gelassen, und eine Geliebte wirst du auch noch finden.

Heimdal.

Dafür hat es mir die übrigen Menschen geraubt. Es hat mir einige Muster zurück gelassen, damit ich den Verlust des Ganzen um so schmerzhafter fühle. Ich kenne auch einige Frauen, die noch zeigen, was das Weib dem Mann seyn könnte.

Balder.

Und wenn es deren nicht mehrere giebt, so ist es gewiß unsere Schuld.

Heimdal.

Und unsers Zeitalters. Das Weib, das die Natur bestimmt zu haben scheint, aus Liebe und Güte, für die Gemächlichkeiten des Lebens zu sorgen, daß der Mann ungehindert seinen Gang fortgehen kann, will nun unbesonnen neben ihm einherschreiten. Das Weib, dessen schöne Seele aller Bildung fähig ist, um geliebt zu werden, dessen sanfte stille Tugend an sich ketten kann, tritt nun als Schriftstellerin, als Gesetzgeberin auf,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft12_137.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)