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Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält

Gräfin. Uebertroffen, Mutter? Quäl’ ich mich etwa mehr um meinen Gemahl, als Sie sich um Ihre Tochter? – Nein, beruhigen Sie sich, beste theuerste Mutter, (ihr das Portrait vorhaltend) die Gemahlin dieses Mannes kann nicht unglücklich seyn. – Hören Sie nicht kommen? (Sie legt das Portrait in eine Schublade vom Tisch) du bist noch nicht für fremde Augen.

Fr. v. Stralen. Ihr habt ja Gäste diesen Mittag, und du bist noch im Negligee?

Gräfin. Mein Anzug wird mich nicht aufhalten. Sie haben doch die Güte hier zu bleiben? In einem Viertelstündchen lös’ ich Sie ab.

(Sie geht durch eine Nebenthüre)




Zweiter Auftritt.
Major Stralen, Frau v. Stralen.

Major. Das was ja wohl die Gräfin die in’s Kabinet schlüpfte? – Aber Sie, wie treffe ich Sie an? Das Schnupftuch noch in der Hand, die Augen naß – darf man nicht erfahren?

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_117.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)